Freitag, 22. Juni 2007

Klonen im Mittelalter

Mittlerweile auch schon in den österreichischen Medien angekommen: die Geschichte vom österreichischen Mediziner Karl Illmensee, der
einen Menschen reproduktiv geklont haben will. (Die Veröffentlichung selber findet man hier, Seite 8.)

In der gestrigen Presse meldete sich dazu der Wiener Reproduktionsmediziner Wilfried Feichtinger zu Wort und sprach Sachen wie:

Ich bin selbstverständlich dafür, das zu publizieren, wir leben ja nicht im Mittelalter oder unter der Inquisition, die Ketzer auf den Scheiterhaufen bringt.

Wir sollten uns nicht von der katholischen Religion etwas oktroyieren lassen. Anderswo, in islamischen Ländern oder Israel etwa, ist Klon-Forschen ja nicht verboten wie bei uns.


Ach wie schön, wenn die katholische Kirche wieder mal als die Beschützerin des Lebens und des gesunden Menschenverstandes präsentiert wird - nolens volens. ;-)

Zudem bestätigt W. F. wieder mal die These der bekannten französischen Mediävistin Régine Pernoud in ihrem köstlichen Büchlein Pour en finir avec le Moyen Âge (etwa: Schluss mit dem Mittelalter), dass Leute, die das Mittelalter gerne rhetorisch evozieren, meistens nicht die geringste Ahnung davon haben... ;-)

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