Freitag, 26. Oktober 2007

Christentum und Islam

„Jeder Christ muss sich mit Wahrhaftigkeit und ernsthaft mit dem Islam auseinandersetzen.“

Das sagte der bekannte österreichische Moslem-Missionar P. Josef Herget CM kürzlich bei seinem Vortrag im Studentinnenheim Währing, bei dem ich auch dabei sein durfte. Herget, der 15 Jahre in der Türkei gelebt hat und Land und Leute offenbar leidenschaftlich liebt, plädierte für einen klaren und ehrlichen, aber auch liebevollen und freundschaftlichen Umgang zwischen Christen und Moslems.

Gleichzeitig zeigte er sich in Bezug auf den Islam illusionslos. Unter seinen Worten entstand das Bild einer harschen, völlig aus der genauen Befolgung von Ritualen bestehenden Religion, in der das Persönliche, gar eine persönliche, liebende Beziehung zu Gott, praktisch keinen Platz hat.

So wurde für mich auch die Freude des Hl. Paulus, das Gesetz durch die Gnade ersetzt zu sehen, für mich plötzlich begreifbarer (selbst wenn das Gottesbild des Judentums ein anderes ist als das des Islam). Ich glaube, nach dem Vortrag Hergets waren die anwesenden Christen alle dankbar, sich als Kinder Gottes zu wissen und Ihn als "Vater" ansprechen zu können...

Freitag, 12. Oktober 2007

Die Barmherzigkeit Gottes

Wie verhalten sich Recht und Barmherzigkeit? Heißt barmherzig sein, zu allem Ja und Amen sagen? Jesus hat gesagt, wir sollen barmherzig sein wie es unser himmlischer Vater ist. Gott ist barmherzig: das ist die Grundbotschaft der Bibel. Sind wir barmherzig? Ist es unsere Gesellschaft? Ist es die Kirche? Ohne Barmherzigkeit wird das Leben unerträglich.

Mit diesen Worten wirbt Kardinal Schönborn in seiner wöchentlichen Kolumne in der Gratiszeitung Heute für seine neue Katechesereihe, die am Sonntag um 20.00 Uhr im Stephansdom startet. Themen werde etwa sein: "Das Alte Testament: der zornige oder der barmherzige Gott?", "Jesu strenge Barmherzigkeit", "Paulus - Ich habe Barmherzigkeit gefunden" oder "Die Mutter der Barmherzigkeit".

Auf dem Flyer stehen als "Appetizer" zudem folgende Worte von Papst Benedikt XVI. aus seiner Angelus-Ansprache vom 16.9.2007:

In unserer Zeit hat es die Menschheit nötig, daß die Barmherzigkeit Gottes kraftvoll verkündigt und bezeugt wird. Prophetisch ahnte diese pastorale Dringlichkeit der geliebte Johannes Paul II., der ein großer Apostel der göttlichen Barmherzigkeit gewesen ist. Dem barmherzigen Vater widmete er seine zweite Enzyklika, und während seines ganzen Pontifikats machte er sich zum Missionar der Liebe Gottes bei allen Völkern. Nach den tragischen Ereignissen des 11. September 2001, die den Beginn des dritten Jahrtausends verdunkelten, forderte er die Christen und die Menschen guten Willens auf zu glauben, daß die Barmherzigkeit Gottes stärker als alles Böse ist, und daß sich nur im Kreuz Christi das Heil der Welt findet.