Mittwoch, 4. Juli 2007

peregrinus sum ego sicut et patres mei....

Wenn ich in diesen Tagen durch die Innenstadt gehe (oder genauer: versuche: irgendwie durchzukommen), sehe ich unzählige Gesichter von Menschen, die nicht wenig Geld ausgeben, um ein paar Tage in dieser schönen Stadt zu verbringen,
während ich zur Zeit nur von einem Gedanken gedrängt werde: "Nichts wie weg von hier- und zwar möglichst weit...",
wohl wissend, dass mir das mindestens soviel kosten wird, wie diesen Touristen, denen ich fast täglich "begegne".....
schon paradox diese zeitgenössische Variante der Völkerwanderung,
die sich Tourismus nennt,
(nicht nur) hierzulande der unumstrittene Wirtschaftsfaktor Nr.1 ist
und im wesentlichen ein Ausdruck innerer Unruhe und Heimatlosigkeit .
Alle miteinander suchen wir Entspannung, Unterhaltung, Abwechslung, Ruhe,....und was sonst nicht alles,
investieren nicht wenig Geld und Anstrengung dafür und werden doch nicht satt davon.
Der Ursprung dieser Unruhe ist eine tief sitzende Unzufriedenheit in uns:
wir wollen alle miteinander immer dort sein, wo wir gerade nicht sind, weil wir meinen,
dort die Erfüllung unserer berechtigten Sehnsucht nach innerer Beheimatung, Ruhe und Gleichgewicht zu finden.

Ein Impuls der letzten Tage wurde für mich zum Korrektiv für meine/unsere heurigen Urlaubspläne: ganz bewußt der Einladung des HERRN zu folgen: Kommt mit....und ruht euch ein wenig aus:
Urlaub mit Ihm, -in erster Linie mit Ihm und alles andere ist nebensächlich.
Das bedeutet nicht notwendigerweise daheim zu bleiben und die Tage des Urlaubs in einer kühlen Kirche zu verbringen...
es bedeutet vielmehr, diese innere Unruhe und Hetze abzulegen, und dieses suchtartige Verhalten, möglichst viel zu "erleben"....Urlaub mit IHM bedeutet dann vielmehr: sich Zeit nehmen, die Beziehungen innerhalb der Familie neu zu beleben, das Gebet intensiver zu pflegen, ein gutes Buch zu lesen, sich der Schönheit einer anderen Umgebung zu öffnen und dafür dankbar zu sein, und IHN in allem zu entdecken, mit anderen Worten:"Pilger"-sein und Pilger sind alles andere als gehetzte Wesen.

3 Kommentare:

Gregor Kollmorgen hat gesagt…

Ja, das sollte man sich immer wieder zu Herzen nehmen. Vielen Dank!

Petra hat gesagt…

Schrieb denn nicht Augustinus: "Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir"?

Wünsche auf jeden Fall schönen Sommer (ob in Wien oder außerhalb...)!

Georg hat gesagt…

ja, der Hl. Augustinus, der wußte auch wovon er sprach.....und im Grunde ist das die Quintessenz dieser allgegenwärtigen Unruhe;
für mich war der Impuls, den ich in Hinblick "Urlaub" bekommen habe sehr hilfreich, die richtigen Schwerpunkte zumindest anzuvisieren; ich hoffe, es gelingt wenigstens da und dort...
Danke für die Urlaubswünsche, ich wünsche Dir u.a.a auch behütete und gesegnete Urlaubstage....